Ausstellungseröffnung „Nicht ohne uns über uns“
Generationsübergreifende Narrative von Sintize und Romnja als Ermächtigungsstrategie und Rassismuskritik
Am Samstag, den 11. Oktober 2025, wurde in Kulturbunker Köln-Mülheim die außergewöhnliche Ausstellung „Nicht ohne uns über uns“ feierlich eröffnet. Schon beim Betreten des Raumes war zu spüren, wie viel Herzblut, Energie und Mut in diesem Projekt steckt. Zahlreiche Besucher*innen kamen, um diesen besonderen Moment mitzuerleben – und viele zeigten sich tief bewegt und dankbar, Teil dieser berührenden Veranstaltung sein zu dürfen.
Diese Ausstellung ist etwas ganz Besonderes: Sie wurde vollständig von Jugendlichen im Alter von 12 bis 24 Jahren gestaltet, die aus der Region Köln und Hamm stammen und der Sinti*- und Rom*nja-Community angehören. Mit beeindruckender Ernsthaftigkeit, Kreativität und Leidenschaft haben sie ein Projekt auf die Beine gestellt, das weit über eine einfache Ausstellung hinausgeht. Es ist ein Zeichen der Selbstermächtigung, der Erinnerung und des Widerstands gegen Rassismus.
Unter der pädagogischen Leitung von Romina Kirsch und Jonny Wernicke (Sinti Allianz Deutschland e. V.) und mit der wissenschaftlichen Begleitung von Frau Dr. Elizabeta Jonuz, die die Jugendlichen mit viel Einfühlungsvermögen durch das Projekt führte, entstand ein Raum, in dem Geschichte, Identität und Zukunft miteinander verbunden werden. Die Jugendlichen lernten nicht nur, wie man ein Projekt professionell plant und umsetzt, sondern auch, wie wichtig ihre eigenen Stimmen und Perspektiven sind.
Ein Höhepunkt der Ausstellung waren die sechs Interviews, die die Jugendlichen selbst führten und dokumentierten. Jede dieser Erzählungen ist einzigartig und berührt auf ihre ganz eigene Weise – sie erzählen von Lebenswegen, von Leid, von Stärke, aber auch von Hoffnung und Zusammenhalt. Diese Geschichten sind nicht nur Erinnerungen, sondern Mahnungen – und gleichzeitig ein Zeichen des Stolzes und der Lebenskraft einer Community, die sich immer wieder behauptet hat.
Die Ausstellung „Nicht ohne uns über uns“ zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, dass junge Sintize und Romnja selbst ihre Geschichte erzählen, ihre Sichtweisen teilen und sich für ihre Rechte und ihre Zukunft einsetzen. Sie beweist, dass Empowerment dann am stärksten ist, wenn es aus der eigenen Gemeinschaft heraus geschieht.
Gefördert wurde das Projekt durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) sowie den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Das Projekt ist Teil des Programms „JUGEND erinnert vor Ort & engagiert“ und steht für eine neue Generation, die mit Mut, Wissen und Kreativität den Weg in eine gerechtere und respektvollere Gesellschaft gestaltet.
Die Ausstellungseröffnung war nicht nur ein kulturelles Ereignis – sie war ein bewegender Moment des Stolzes, der Anerkennung und des Zusammenhalts.
Ein deutliches Zeichen: „Nicht ohne uns über uns“ – unsere Stimmen zählen, unsere Geschichten bleiben.















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„JUGEND erinnert vor Ort & engagiert“
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir laden Sie herzlich zur Abschlussveranstaltung unseres Projekts „JUGEND erinnert vor Ort & engagiert“ ein. Aufgrund unvorhergesehener baulicher Einschränkungen ist der ursprünglich geplante Veranstaltungsort in Bergheim leider nicht mehr verfügbar. Wir freuen uns jedoch, Ihnen mitteilen zu können, dass die Veranstaltung nun an folgendem Termin und Ort stattfindet:
Neuer Termin und Ort:
Kulturbunker Köln-Mülheim
Berliner Str. 20, 51063 Köln
Samstag, 11. Oktober 2025
Einlass: ab 13:00 Uhr
Beginn der Veranstaltung: 14:00 Uhr
mit feierlicher Eröffnung der Wanderausstellung
Sonntag, 12. Oktober 2025
Öffnungszeiten der Ausstellung: 10:00 – 18:00 Uhr
Wir würden uns sehr freuen, Sie an diesem neuen Termin in Köln-Mülheim begrüßen zu dürfen und gemeinsam mit Ihnen die feierliche Eröffnung der Wanderausstellung
„Nicht ohne uns über uns. Generationsübergreifende Erzählungen von Sintize und Romnja als Selbstermächtigungsstrategie und Rassismuskritik“
zu feiern.
Worum geht es in der Ausstellung?
In diesem communitybasierten, partizipativen Projekt haben Jugendliche im Alter von 12 bis 24 Jahren Nachfolgegenerationen von Sinti und Roma zu ihren Lebens-, Verfolgungs-, Widerstands- und Leidensgeschichten befragt.
Die Interviews wurden nach hohen forschungsethischen Standards und unter rassismuskritischer Perspektive durchgeführt – mit dem Ziel, Stimmen aus der Community zu stärken und Kontinuitäten von Diskriminierung sichtbar zu machen.
Die Ausstellung präsentiert eindrücklich die Ergebnisse dieser Arbeit, würdigt die Erzählungen der Beteiligten und lädt zum Dialog ein.
Wir bitten um Ihr Verständnis für die notwendige Verlegung und freuen uns sehr, Sie am neuen Veranstaltungsort in Köln begrüßen zu dürfen.
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Nicht ohne uns über uns – Generationsübergreifende Narrative von Sinti und Roma
Gefördert durch die Stiftung EVZ im Programm „JUGEND erinnert vor Ort & engagiert“

































„Nicht ohne uns über uns“ – Stimmen der Jugend, Geschichten der Generationen
Im Oktober 2024 startete unser einjähriges Projekt „Nicht ohne uns über uns – Generationsübergreifende Narrative von Sinti und Roma“, das Jugendliche aus Köln und Hamm einlädt, sich mit der Geschichte ihrer Familien auseinanderzusetzen und ihre Stimmen sichtbar zu machen.
In einem geschützten Raum in der Gemeinde Kangeri in Köln erleben die Teilnehmenden Offenheit, Vertrauen und Anerkennung. Viele von ihnen sprechen hier zum ersten Mal offen über ihre Identität als Sinti oder Roma, über Rassismus-Erfahrungen und ihre Fragen zur eigenen Herkunft. Unterstützt werden sie dabei von den Projektleiter*innen Romina Kirsch und Jonny Weiss.
Zwölf Jugendliche im Alter von 12 bis 24 Jahren gestalten das Projekt aktiv mit. Sie führen biografische Interviews mit Angehörigen der Nachfolgegenerationen des nationalsozialistischen Völkermords, sammeln Geschichten über Verfolgung, Widerstand und das Weiterleben danach – und wachsen dabei über sich hinaus. Die Arbeit mit diesen sensiblen Themen ist herausfordernd, aber sie stärkt Selbstbewusstsein, Perspektivwechsel und Stolz auf die eigene Kultur.
Begleitet wird das Projekt fotografisch von André Bornhöfft, der mit viel Feingefühl die Entwicklung der Jugendlichen dokumentiert. Fachlich und konzeptionell begleitet Prof. Dr. Elizabeta Jonuz das Projekt. Als Sozialwissenschaftlerin mit eigener Familiengeschichte bringt sie fundiertes Wissen und persönliche Perspektiven ein.
Die Ergebnisse der Interviews und die daraus entstandenen künstlerischen und dokumentarischen Arbeiten werden in einer Wanderausstellung präsentiert, die im Oktober 2025 in Bergheim feierlich eröffnet wird. Ziel ist es, nicht nur die Geschichten von Sinti und Roma sichtbar zu machen, sondern auch zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Rassismus, Erinnerung und gesellschaftlicher Verantwortung anzuregen.

Gefördert wird das Projekt durch das Programm „JUGEND erinnert vor Ort & engagiert“, das durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) finanziert wird.
Das Programm ist Teil des Clusters „Bilden für lebendiges Erinnern“ und zielt darauf ab, junge Menschen aktiv in erinnerungskulturelle Projekte einzubeziehen. Es unterstützt Vorhaben, die sich mit dem Nationalsozialismus, seinen Verbrechen sowie deren Vor- und Nachgeschichte auseinandersetzen.
Erinnern heißt verändern – und die Erzählung in die eigenen Hände nehmen.
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Gedenkveranstaltung am 24. Mai 2025 in Köln








Gedenkveranstaltung am 24. Mai 2025 in Köln
Am 24. Mai 2025 erinnerten wir in Köln an die Deportation von Sinti und Roma aus dem Sammellager Köln-Deutz im Mai 1940. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Sinti Allianz Deutschland NRW e.V. und Maro Drom – Kölner Sinte und Freunde e.V. organisiert.
In bewegenden Redebeiträgen erinnerten unter anderem Jugendliche der Sinti Allianz an die Geschichte ihrer Familien. Begleitet wurde das Gedenken durch Beiträge von Alexander Diepold,( Madhouse gemeinnützige GmbH München ) Jan Neubauer,(Dokumentationszentrum Köln) Peter Richter,(Mitglied der Sinti Allianz) Rolly Brings (Sänger und Aktivist, Köln) und Martin Sölle (Förderverein El de Haus) sowie durch musikalische Begleitung von Markus Reinhard.
Im Mittelpunkt stand das Gedenken an die Ereignisse des 21. Mai 1940, als über 1.000 Sinti und Roma aus Köln und dem Rheinland aus dem Messe-Lager Köln-Deutz in das besetzte Polen deportiert wurden – viele von ihnen überlebten nicht.
Erinnerung heißt Verantwortung. Gegen das Vergessen. Für eine gemeinsame Zukunft.
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Sport trifft Geschichte: Gemeinsam gegen Rassismus – Ein Erfolgreiches Event auf der Bezirkssportanlage Köln Weidenpesch 5. Oktober 2024


Am 5. Oktober 2024 fand auf der Bezirkssportanlage Weidenpesch ein einzigartiges Sportereignis statt, das die Kraft des Fußballs mit der Bedeutung der gesellschaftlichen Teilhabe verknüpfte. Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rassismus“ traten zwei Teams bestehend aus Roma und Sinti gegeneinander an. Dieses besondere Event zog etwa 80 bis 90 Besucher an und war ein eindrucksvolles Zeichen für Integration und Vielfalt.
Die Bezirksbürgermeisterin Nippes, Diana Siebert, war vor Ort und unterstützte die Veranstaltung mit ihrer Präsenz.
Das Spiel selbst war von Teamgeist, Fairness und einem großartigen Zusammenhalt geprägt. Die Spielerinnen und Spieler zeigten nicht nur beeindruckende sportliche Leistungen, sondern hinterließen auch eine Botschaft der Solidarität und des Respekts. Das Publikum war begeistert und unterstützte die Teams lautstark, was zu einer tollen Atmosphäre beitrug.
Die Veranstaltung war nicht nur ein Fußballspiel, sondern auch eine Plattform, um das Bewusstsein für die Themen Rassismus und Diskriminierung zu schärfen. Es wurden Informationsstände und Workshops angeboten, die den Dialog zwischen den Kulturen fördern sollten.
Die Organisatoren bedanken sich bei allen Teilnehmenden und Unterstützern, die dieses Event möglich gemacht haben. Dank des Engagements vieler Helfer und der positiven Resonanz war der Tag ein voller Erfolg und ein wichtiger Schritt in Richtung einer offenen und toleranten Gesellschaft.
Wir freuen uns auf zukünftige Veranstaltungen, die die Kraft des Sports nutzen, um Brücken zu bauen und Menschen zusammenzubringen. Gemeinsam gegen Rassismus – das ist nicht nur ein Slogan, sondern eine imperative Botschaft, die wir alle verinnerlichen sollten.
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Einladung zur Gedenkveranstaltung
Gemeinsam mit der Sinti Allianz Deutschland gedenkt die Stadt Gelsenkirchen der Deportation der Sinti und Roma aus Gelsenkirchen nach Auschwitz vor 80 Jahren.
Die Gedenkveranstaltung findet am
Samstag, den 23. September 2023, um 11 Uhr
auf dem Rosa-Böhmer-Platz (gegenüber dem Hans-Sachs-Haus)
statt.
Frau Oberbürgermeisterin Karin Welge und der Landesvorsitzende NRW der Sinti Allianz, Herr Peter Richter, werden zum Gedenken an die Opfer sprechen. Ihre Gedenkreden werden durch das Danjetto Winterstein Quartett aus Düsseldorf musikalisch eingerahmt.
Wir laden die Mitgliedsorganisationen der Demokratischen Initiative herzlich zur Teilnahme an der Gedenkstunde ein.
Bringen Sie gerne eine Rose mit, die Sie an der Erinnerungsorte-Tafel für Rosa Böhmer und ihre Familie niederlegen können.
Zum historischen Hintergrund:
Am 10. März 1943 wurden die Bewohnerinnen und Bewohner des „Zigeunerlagerplatzes“ an der Reginenstraße (heute Betriebshof der Bogestra, Stadtgrenze Herne) sowie weitere Sinti und Roma aus Gelsenkirchen nach Auschwitz deportiert. Grundlage war der sog. „Auschwitz-Erlass“ des Reichsführers-SS, Heinrich Himmler, vom 16. Dezember 1942. Betroffen waren auf dem Lagerplatz sieben Familien mit 40 Angehörigen sowie drei weitere Familien aus dem übrigen Stadtgebiet mit 21 Angehörigen. Von diesen 61 Deportierten von März 1943 ist nur von drei Personen gesichert bekannt, dass sie überlebt haben.
Zu den Deportierten zählte auch Rosa Böhmer, die am 22. September 1933 in Gelsenkirchen geboren wurde. Sie war noch keine zehn Jahre alt, als sie am 13. August 1943 in Auschwitz sterben musste. An Rosa Böhmer erinnert seit 2020 der Rosa-Böhmer-Platz in Gelsenkirchen. Über ihr Schicksal und das ihrer Familie informiert eine Erinnerungsorte-Tafel des ISG.
Da der ehemalige Lagerplatz im Südosten Gelsenkirchens mittlerweile überbaut und sehr abgelegen ist, findet die Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Deportation auf diesem Platz im Zentrum Gelsenkirchens statt. Das Datum knüpft bewusst an Rosa Böhmers 90. Geburtstag an.
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12.07.2023 Berlin Europäisches Haus
Vorstände Oskar Weiss und Peter Richter für die Sinti Allianz Daniel Strauß sowie Kelly Madeleine Laubinger für die Bundesvereinigung der Sinti und Roma

Die Sinti Allianz Deutschland reicht Romani Rose und dem Zentralrat der Sinti und Roma die Hand für ein demokratisches Bündnis im Ringen um einen Staatsvertrag.Berlin. Auf Einladung von Bundestagspräsidentin a.D., Frau Prof. Rita Süssmuth,sowie Herrn Prof. Gerd Weisskirchen,ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages, trafen sich am 12. Juli 2023dieVertreterder Sinti Allianz Deutschland e.V. sowie der Bundesvereinigung der Sinti und Roma e.V. im Europa-Haus neben dem Reichstag.Frau Prof. Süssmuth und Herr Prof. Weisskirchen hatten alle Bundesverbände der deutschen Sinti und Roma nach Berlin gebeten, um für die Entwicklung eines Staatsvertrages mit der Bundesregierung im Rahmen eines gemeinsamen, fairen und offenen Bündnisses der Verbände der Minderheit zu werben.Aufgrund eines bereits Ende 2022 vorgelegten Eckpunktepapier ging es in dem Treffen um folgendes Anliegen: „Im Geiste des gegenseitigen Respekts und demokratischer Transparenz sowie des übergreifenden Ziels der Gleichstellung und Teilhabe bei Anerkennung der Diversität der einzelnen Gruppen der Minderheit einen fairen Staatsvertrag auszuhandeln“.Bei dem Treffen am 12.07.2023 hätte manden Zentralrat Deutscher Sinti und Roma gerne mit an Bord gehabt. Doch bedauerlicherweise lehnte der auch eingeladene Präsident des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose,ab, sich mit den beiden anderen anerkannten Bundesverbände zusammenzusetzen.Im Mittelpunkt der Idee für einen Staatsvertrag steht die Bildung eines nationalen Repräsentationsrates als demokratisch legitimierte Gremium (Repräsentanz) zur Stellvertretung der Minderheit. Dieser soll als Ansprechpartner auf Bundesebene für Politik und Behörden dienen.Als Ergebnis des Treffens vom 12.07.2023schlossen die Sinti Allianz Deutschland e. V., vertreten durch Ihre Vorstände Oskar Weiss und Peter Richter, sowie die Bundesvereinigung der Sinti und Romae. V., vertreten durch ihre Vorstände Kelly Madeleine Laubinger und Daniel Strauß, einen Kooperationsvertrag zur Erlangung des Staatsvertrages.
Oskar Weiss erklärte für die Sinti Allianz Deutschland:„Wir bedauern die Blockadehaltung des Zentralrates der Sinti und Roma sehr, namentlich durch ihren Präsidenten Romani Rose und reichen ihm hiermit die Hand. Gerade in einer Zeit, die mehr demokratische Teilhabe und Partizipation für deutsche Sinti und Roma erfordert, wünschte sich die Sinti Allianz Deutschland e. V. wie auch die Bundesvereinigung der Sinti und Roma ein versöhnliches Signal von Herrn Rose.Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung, dass rechtsextreme Kräfte an politischer Bedeutung zu gewinnen drohen“, so Weiss weiter, “halten wir die Tür offen und laden Herrn Romani Rose und seine Mitstreiter ein, sich gemeinsam mit den Vertretern der beiden anderen Verbände im Bund, für einen demokratischen Staatsvertrag für die deutsche Sinti und Roma zu engagieren.“
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das Netzwerk Sinti United Hat eine zentrale Veranstaltung organisiert, um den Opfern des Deutzer Messelagers während der NS-Zeit zu gedenken. Dies ist das erste Mal, Dass eine solche Veranstaltung stattfindet. Das Ziel ist es, die Erinnerung an die Opfer zu bewahren und die Öffentlichkeit über die Verbrechen des Nationalsozialismus aufzuklären.
Kölns Bürgermeister Dr. Ralph Elster betonte bei der Gedenkveranstaltung, dass die Erinnerung an das dunkelste Kapitel unserer deutschen Geschichte unerlässlich für unser heutiges friedliches Zusammenleben in einer demokratischen Gesellschaft sei. Er bedankte sich bei allen Anwesenden für ihre Teilnahme. Auch der Landtagsabgeordnete Jochen Ott, der Antiziganismusbeauftragte Dr. Mehmet Daimagüler, der Bezirksbürgermeister Andreas Hupke und der Leiter des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, Dr. Henning Borggräfe, hielten bewegende Reden. Ein besonderer Gast war der Zeitzeuge Christian Pfeil aus Trier, der seine Erfahrungen und Erlebnisse während der NS-Zeit mit den Zuhörern teilte. 21.05.2023

Treffen im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Mit dem Antiziganismusbeauftragten Dr. Mehmet Daimagüler,
Der endgültige Beschluss zum Ruherecht für die Gräber der verfolgten Sinti im Nationalsozialismus.
Und hier die Formulare zum Ausdrucken
Download Link Antrag_Privatpersonen
Download Link Bund-Länder-Vereinbarung zur Sicherung von Gräbern von Sinti und Roma
Die Entscheidung über die Grabstätten der NS Verfolgten Sinti ist gefallen.
Sehr geehrter Herr Weiss,
ich komme hiermit zurück auf unsere verschiedenen Gespräche und Telefonate in o. g. Angelegenheit.
Ich hatte Ihnen zugesagt, Sie baldmöglich über den Stand der Bund-Länder-Vereinbarung zur Sicherung der Gräber NS-verfolgter Sinti und Roma zu informieren, was ich hiermit gerne tun kann. Bis zuletzt hatten sich in einigen Fragen Differenzen zwischen Bund und (einigen) Ländern aufgetan. So bei der wichtigen Frage, wie die Finanzierung von Grabstätten sich gestaltet, wenn dort neben NS-verfolgten Personen zugleich solche ohne Verfolgungsschicksal bestattet sind UND es keine grabnutzungsberechtigte Person mehr gibt, die den Anteil für Nichtverfolgte mitfinanziert.
Der Bund (und einige Länder) hatte sich in solchen Fällen für die Übernahme der gesamten Grabnutzungsgebühr ausgesprochen, was lange Zeit von einer Mehrheit der Länder nicht mitgetragen werden konnte. Nun hat sich eine neue Lage ergeben: Auf der Jahreskonferenz der Länder am 13./14.9.2018 haben sich die Chefs der Staats- und Senatskanzleien vollumfänglich dem Lösungsvorschlag des Bundes angeschlossen.
Das heißt, das bei der oben beschriebenen Sachlage (Grabstätte mit NS-verfolgter Person und nichtverfolgter Person + keine grabnutzungsberechtigte Person vorhanden) die Grabnutzungsgebühr komplett übernommen wird.
Außerdem hat die Konferenz sich dem Ansinnen des Bundes angeschlossen, den Friedhofsträgern, die die Grabnutzungsgebühren gestundet haben, den damit verbundenen Ausfall rückwirkend bis zum 12.10.2012 – dem Tag der Bundesratsentschließung – zu erstatten.
Eine Pauschale für Pflege für die Fälle, in denen ein Grab nicht mehr von Angehörigen gepflegt werden kann, ist nicht summenmäßig festgelegt, es heißt in dem Text, sie solle sich „an der Pauschale nach dem Gräbergesetz orientieren“.
Ich bin erleichtert darüber, dass mit den Ländern auf diese Weise eine Einigung erzielt werden konnte, so dass eine abschließende Fassung der Bund-Länder-Vereinbarung vorgelegt werden kann. Zentrale von Ihnen immer wieder vorgetragene Anliegen sollten auf diesem Wege Berücksichtigung gefunden haben.
Wir werden die Angelegenheit nun in einem nächsten Schritt zur nächsten Besprechung der Bundeskanzlerin und Regierungschefs und -chefinnen der Länder im Dezember 2018 zur Befassung anmelden. Die Grundlagen für eine administrative Umsetzung werden nunmehr vorbereitet, so dass ich zuversichtlich bin, dass wir im Januar 2019 starten können.
Auch den Zentralrat der Sinti und Roma, die Kirchen und den Deutschen Städtetag unterrichten wir kurzfristig über das Ergebnis.
Gerne nehme ich auf diesem Wege Gelegenheit, mich für die vielen miteinander geführten Gespräche, Ihre wichtigen Hinweise und auch die Geduld zu bedanken, mit der Sie den Prozess der Beratungen zwischen Bund und Ländern begleitet und unterstützt haben. Über die weiteren Umsetzungsschritte und auch die wichtige Frage einer begleitenden öffentlichen Wahrnehmung der zu treffenden Regelung halten wir Sie gerne auf dem Laufenden. Wir werden dazu sowohl innerhalb der Bundesregierung und auch mit den Ländern ein Procedere erörtern.
Mit freundlichen Grüßen
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend
53107 Bonn